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Mit diesen Tipps steigern Sie die Qualität Ihrer Texte markant.

29.02.20

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Wider die Floskeln und die schwammigen Formulierungen: Wie entstehen prägnante Texte? Ruth Hardegger-Wickli*, Geschäftsführerin der Text- und Design-Agentur etextera, über Sprachballast und schreiberische Todsünden.


Frau Hardegger-Wickli, was geht Ihnen durch den Kopf, wenn Sie einen Satz wie den folgenden lesen? «Weil grosser Handlungsbedarf besteht, soll im Rahmen eines partizipativen Prozesses ein Gesamterneuerungsplan unter Einbezug aller Beteiligten erarbeitet werden.»
Da schrillt bei mir die Alarmglocke. Dieser komplizierte Satz vereint viele schreiberische Todsünden gleichzeitig und ist entsprechend schwierig zu verstehen. Damit ich den Inhalt erfasse, muss ich den Satz mehrmals aufmerksam lesen.

Was zeichnet einen guten Text aus?
Er soll den Inhalt kurz und prägnant auf den Punkt bringen. Als Leser will ich mich angesprochen und geführt fühlen. Es soll Freude bereiten, den Text zu lesen.

Welche Fehler werden dabei am häufigsten gemacht?
Das sind immer wieder die gleichen: passive statt aktive Verben, Modalverben, Füllwörter, überflüssige Adjektive, Abstrakta, Redundanzen, lange und verschachtelte Sätze. Deshalb unbedingt Floskeln und sämtlichen Sprachballast entlarven – wie etwa «zeitnah» oder «an einem Strang ziehen» – und konkret werden! Sich nicht hinter schwammigen Begriffen verstecken wie «Massnahmen ergreifen» oder «überwiegende Mehrheit»! Ein Text soll sich aufs Wesentliche konzentrieren und Anreize bieten, ihn zu lesen. Doch auch die gründliche Vorbereitung ist wichtig.

Wie meinen Sie das?
Um einen guten Text zu schreiben, gilt es zunächst die Ausgangslage zu erfassen: Was habe ich an bestehendem Material, was ist überhaupt das Thema? Ausserdem muss der Schreibende überlegen: Wer ist mein Zielpublikum? Wie soll der Text wirken? Soll er informieren oder überzeugen? Und vor allem: Was ist die Hauptaussage? Aber auch: Welcher Textaufbau ergibt inhaltlich Sinn? Erst dann ist es sinnvoll, mit dem Schreiben zu beginnen.

Wie lässt sich der eigene Stil verbessern?
Seine Schreibe selber zu verbessern, ist schwierig. Dazu braucht es zwingend theoretisches Rüstzeug. Und dann muss man üben, üben und nochmals üben.

Haben Sie einen Tipp, der sich sofort in die Praxis umsetzen lässt?
Den eigenen Text kritisch gegenzulesen, ist ebenfalls schwierig. Selbst einem Schreibprofi unterläuft mal ein Fehler. Deshalb arbeiten wir bei etextera konsequent nach dem Vier-Augen-Prinzip. Es ist also immer ratsam, den Text von einer aussenstehenden Person gegenlesen zu lassen.


Zur Person
*Ruth Hardegger-Wickli ist Geschäftsführerin von etextera, Agentur für Text un Design. Sie hat Wirtschaftswissenschaften mit Schwerpunkt Marketing an der Universität Freiburg i.Ü. studiert und den CAS PR-Redaktor abgeschlossen. Fast 20 Jahre lang war sie in Kommunikation und PR von grossen Unternehmen tätig, bevor Sie 2010 zusammen mit ihrem Mann etextera gründete. Das Unternehmen engagiert sich dafür, dass Frauen Beruf und Familie kombinieren können.

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