7 Fragen an Hans-Christian Leiggener

06.10.21


Geschäftsleiter der Stiftung UNESCO-Welterbe Swiss Alps Jungfrau-Aletsch

1.   Welche Tipps geben Sie, um ein erfolgreiches und glückliches Leben zu führen?
Sich selbst treu bleiben und genau darauf schauen, welche Dinge im Leben wichtig sind. Dabei gilt es zu beachten, dass Aspekte wie Status und Einkommen niemals tonangebend sein dürfen, zumal sich das Fokussieren auf solche früher oder später rächt. 

2.   Welche Menschen sind aus Ihrer Sicht erfolgreich?
Jene, die mit ihrem Leben zufrieden und jeden Tag guter Laune sind. Ist es nicht ein besonderes Privileg, morgens gutgelaunt aufzustehen? Sich motiviert und voller Lust auf das zu freuen, was der Tag bringen wird? Dies im zuversichtlichen Gemütszustande, dass er zweifelsohne etwas bringen wird. 

3.   Arbeitszeit und Privatleben verschwimmen in vielen Berufen immer mehr. Wie schützen Sie sich vor ständiger Erreichbarkeit?
In der Gestaltung unserer Arbeitswelt manifestieren sich wegen der örtlichen und zeitlichen Ungebundenheit immer mehr Freiheiten. Diese fordern ihren Tribut. Ich denke, dass unsere Gesellschaft hieraus einen Mehrwert generieren kann und dass diese – weg vom Bürozeitdenken 8 bis 17 Uhr und der Unansprechbarkeit während den Ferien – dadurch auch kompetitiver wird. Ich schütze mich vor ständiger Erreichbarkeit durch geflissentliche Delegation, antizipativ-spontane Zeitfenster für Ruhe und die höchstmögliche Befähigung der Mitarbeitenden.   

4.   Was haben Sie sich zu einer festen Angewohnheit gemacht?
Regelmässig Sport zu treiben. Ich betreibe Sportarten wie Klettern, Bergsteigen, Skifahren und Langlaufen; diese sind mir manchmal aufgrund der fehlenden Infrastruktur und der entsprechenden Organisation tagelang verwehrt. Daher braucht es neue Wege, kurze sowie effiziente: Es reichen bereits Liegestützen und Rumpfbeugen, kombiniert mit ein paar Yogaübungen. Das schaffe ich in 20 Minuten pro Tag und fühlen mich wohl.* 

5.   Wer oder was inspiriert Sie?
Die Vielgestaltigkeit und die Ästhetik der Natur. Sie ist inspirierend und wohltuend zugleich. Naturerlebnisse geben Impulse, sorgen für gute Laune sowie die erforderliche Energie. Es ist ein absolutes Privileg, dass ich mich beruflich in der Natur für die Natur einsetzen darf, sie pflege, schütze und geniesse. 

6.   Wie hat die Pandemie Ihre Arbeit beeinflusst?
Für NPO mit assoziierten Museen wie den unseren hat die Pandemie einschneidende Spuren hinterlassen. Diese müssen wir durch Sparmassnahmen kompensieren. Die für uns existenziell wichtigen Drittmittel wie Sponsorengelder oder Förderstiftungszuschüsse sind gekürzt worden. Die Behandlung von Anträgen dauert einiges länger. Dies bedingt zusätzlichen Effort und Innovation. 

7.   Wie leben Sie «Leadership» in Ihrem Unternehmen?
Leadership definiere ich als integrative Führung. Das heisst, ich beziehe so viel Mitarbeitende mit ein, wie nötig. Gewichtige Entscheide treffen wir immer kollektiv, dann werden sie viel besser getragen. «Bossing around» ist für Ewiggestrige. Extrameilen beschreiten die Mitarbeitenden erst bei hoher Identifikation und hohem Verantwortungsbewusstsein effizient.

 

Zur Person
Hans-Christian Leiggener ist Dr. phil. Germanistik und Bergführer, zudem hat er Abschlüsse in Wealth Management und Finanzplanung sowie in NPO Management. Seit dem Jahr 2017 leitet er die Stiftung UNESCO-Welterbe Swiss Alps Jungfrau-Aletsch. Das grösste Welterbe der Alpen zu erhalten, aufzuwerten sowie Menschen zu sensibilisieren, sind die Ziele der Stiftung. Zudem betreibt sie mit dem World Nature Forum das modernste und faszinierendste Museum der Alpen. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Bildung hinsichtlich Klimawandel, nachhaltiger Entwicklung und Biodiversität. Jedes Jahr kommen über 3000 Schulkinder aus der ganzen Schweiz in den Genuss von Bildungsangeboten der Stiftung.

 

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