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Die 6 wichtigsten Prinzipien für ein gutes UX-Writing

21.08.24

UX-Writing: Was ist es? Wieso ist es heute so relevant? Was ist der Unterschied zum Content-Design? Und welches sind die sechs wichtigsten Prinzipien?

Was ist UX-Writing? Wieso ist es heute so relevant? Und was ist der Unterschied zum Content-Design? Diese und andere Fragen klären wir für Sie – und führen Sie zugleich in die sechs Prinzipien des UX-Writing ein. 


Was ist UX-Writing?

Beim UX-Writing dreht sich alles darum, Texte so zu gestalten, dass Leser:innen den gesamten bzw. den für sie individuell relevanten Inhalt schnell erfassen können.

UX-Writing beschränkt sich dabei nicht auf Inhalte von Webseiten, sondern ist für sämtliche digitale Produkte wie Apps, Tutorials, Social Media und Online-Shops anwendbar. 

Es geht dabei um die gesamte textliche Gestaltung der Benutzeroberfläche. Ziel ist es, eine intuitive Interaktion zu ermöglichen und so ein positives Nutzererlebnis zu schaffen.

Wieso ist UX-Writing heute so relevant?

Wir leben in einer Zeit der Reizüberflutung. Täglich erreichen uns unzählige Webseiten, Nachrichten, Artikel und Werbebotschaften. Dadurch fehlt uns schlicht die Zeit, uns mit allen Einzelheiten zu befassen. Wir haben den Anspruch, schnell Wichtiges von Unwichtigem zu trennen, da wir ansonsten schier an in der Masse an Informationen versinken. 

Früher waren deutlich weniger Informationen zu einem Thema sofort verfügbar. Heute kann sich kaum jemand die Zeit nehmen, sich intensiv mit allen verfügbaren Quellen auseinanderzusetzen. Dies wird in neuester Zeit durch Texte, die in Sekundenschnelle durch künstliche Intelligenz erzeugt werden, noch verschärft. 

Aus immer mehr Content, der gar nicht die Informationen enthält, die wir suchen, müssen wir schnell die relevanten Inhalte herausfiltern. Dies verursacht Druck, und dieser Druck führt zu einer geringeren Frustrationsgrenze. UX-Writing löst genau dieses Problem.

UX-Writing: die Kunst der benutzerfreundlichen Textgestaltung

UX-Writing beschäftigt sich mit dem Gestalten von Texten, die es den Benutzer:innen erleichtern, schnell die wesentlichen Informationen zu erfassen. Es geht darum, Inhalte so zu konzipieren, dass sie für die Zielgruppe leicht verständlich, intuitiv nutzbar und schnell zu erfassen sind.

Der Begriff «UX-Writing» setzt sich aus den Begriffen «User Experience» (Benutzererfahrung) und «Writing» (Schreiben) zusammen. UX-Writer übernehmen dabei eine Schlüsselrolle, indem sie die Bedürfnisse und die Erwartungen der Nutzer:innen in den Mittelpunkt stellen und die Textinhalte entsprechend konzipieren und formulieren.

UX-Writing hat zum Ziel, die hohen Erwartungen an die Benutzerfreundlichkeit und die Intuitivität digitaler Anwendungen zu erfüllen. Dies verhindert Frust bei den Nutzer:innen und reduziert hohe Absprungraten bei den Websitebesuchen.

Gut umgesetzte UX-Writing-Konzepte tragen dazu bei, dass sich Nutzer:innen in der Anwendung sicher und kompetent fühlen, Aufgaben intuitiv lösen können und insgesamt eine positive Gesamterfahrung haben.

Darüber hinaus kann UX-Writing auch dazu beitragen, die Auffindbarkeit und die Sichtbarkeit von Produkten und Dienstleistungen in Suchmaschinen zu verbessern. Durch zielgruppengerechte, suchmaschinenoptimierte Textinhalte lässt sich die organische Reichweite erhöhen.

Unsere 6 Prinzipien für ein gutes UX-Writing

Um Texte optimal auf die Bedürfnisse und die Erwartungen der jeweiligen Zielgruppe abzustimmen, haben wir sechs zentrale Gestaltungsprinzipien für ein erfolgreiches UX-Writing identifiziert:

  1. Übersichtlichkeit: Die Inhalte, die Interaktionsmöglichkeiten und die Funktionalitäten sind möglichst auf einen Blick erkennbar. Inhaltsverzeichnisse, die Verwendung von Fettdruck und Aufzählungen helfen dabei, den Inhalt schnell zu erfassen. 
  2. Verständlichkeit und Prägnanz: Die Texte sind in einer klaren, einfachen und leicht verständlichen Sprache formuliert. Fachbegriffe, Fremdwörter und komplexe Satzstrukturen sind mit Ausnahme spezifischer Zielgruppen weitestgehend zu vermeiden.
  3. Relevanz: Jeder Text bietet einen erkennbaren Mehrwert für Nutzer:innen und beantwortet relevante Fragen oder hilft, die jeweiligen Ziele zu erreichen.
  4. Nutzerorientierung und Konsistenz: Die Texte sind in einer an die Zielgruppe angepassten Sprache verfasst. Sie passen nahtlos in den Gesamtkontext des Produkts oder der Dienstleistung und orientieren sich an den typischen Nutzungsszenarien.
  5. Konsistenz: Über alle Touchpoints hinweg sind Sprache, Stil und Tonalität konsistent und schaffen so ein einheitliches Markenerlebnis.
  6. Emotion: Neben der reinen Funktionalität beinhalten Texte auch eine emotionale Komponente, um eine stärkere Bindung zum Produkt, zur Dienstleistung oder zur Marke aufzubauen.

UX-Writing im Gesamtkontext der User-Experience-Optimierung

UX-Writing vs. Copywriting

Der Hauptunterschied zwischen UX-Writing und Copywriting liegt in der Zielsetzung. 

UX-Writing fokussiert sich darauf, intuitive und angenehme Texte für digitale Produkte zu entwerfen, um die Nutzerinteraktion zu unterstützen.

Copywriting zielt hingegen darauf ab, Kund:innen durch emotionale Ansprache zum Handeln zu bewegen, etwa in Werbetexten oder auf Landingpages.

Während UX-Writing also das Nutzererlebnis optimiert, geht es beim Copywriting um die Verkaufsförderung und die Kundengewinnung. Beide Disziplinen können sich dabei sinnvoll ergänzen.

UX-Writing vs. Content-Design

Content Design bezeichnet die konzeptionelle und die visuelle Gestaltung digitaler Inhalte, um diese für die Nutzer:innen leicht verständlich und zugänglich zu machen. 

UX-Writing konzentriert sich auf die Textinhalte und die Formulierungen innerhalb digitaler Produkte und Dienste und denkt aus Sicht der Nutzer:innen und deren Bedürfnissen.

Content Design befasst sich ganzheitlich mit der Konzeption, der Erstellung und der Organisation aller Content-Elemente über verschiedene Plattformen hinweg. Zusätzlich berücksichtigt es die Geschäftsziele.

UX-Writing vs. UX-Design

UX-Designer sind primär damit beschäftigt, die visuelle Oberfläche und die Interaktionen zu konzipieren. Sie erstellen Wireframes und Mockups, entwickeln Navigationsstrukturen und designen Benutzeroberflächen.

Dabei orientieren sie sich an Prinzipien der Informationsarchitektur, des Interaction Designs und führen regelmässig Nutzerstudien durch, um die Usability zu testen und zu optimieren.

UX-Writer hingegen fokussieren sich darauf, durch eine zielgruppengerechte Sprache und Tonalität die Verständlichkeit, die Intuitivität und die Nutzbarkeit der Anwendung zu verbessern. Sie formulieren Beschriftungen, Menüeinträge und Buttons, erstellen hilfreiche Texte wie Anleitungen oder Fehlermeldungen und entwickeln einen konsistenten Content-Stil.

UX-Designer und UX-Writer arbeiten häufig eng zusammen, um ein optimal aufeinander abgestimmtes, nutzerfreundliches Produkterlebnis zu schaffen.

Ruth Hardegger-Wickli
Zur Autorin
Texte mit echtem Impact: Seit dem Jahr 2010 arbeitet Ruth Hardegger-Wickli gemeinsam mit ihrem Team von topausgebildeten Texter:innen für namhafte Kunden aus vielen Branchen. Vom Blogartikel bis zu UX Writing, vom Geschäftsbericht bis zum SEO-Text: etextera schreibt, redigiert, korrigiert und übersetzt – und schafft Inhalte, die Zielgruppen überzeugen und begeistern.
Ruth Hardegger-Wickli
Erfahrungen & Bewertungen zu etextera