Genderneutrales Schreiben leicht gemacht
Unsere Sprache formt unsere Welt. Genderneutrales Schreiben ist ein Werkzeug, das Gleichberechtigung und Inklusion sichtbar macht – und alle einschliesst. Doch wie setzen Sie es um, ohne dass Ihre Texte kompliziert wirken? Wir geben Einblick in die Wirkung von Sprache und zeigen, wie Sie genderneutral und zugleich klar kommunizieren können.
Sprache ist weit mehr als ein Werkzeug zur Verständigung. Sie prägt, wie wir denken und wen wir wahrnehmen. Genderneutral Sprache sorgt dafür, dass alle Geschlechter und Geschlechtsidentitäten berücksichtigt werden. Also Frauen, Männer und non-binäre Personen.
Dabei gibt es verschiedene Ansätze:
- Neutralisieren: Begriffe wie «Studierende» oder «Fachkräfte» machen alle sichtbar.
- Genderzeichen: Mit Genderstern «Kolleg*innen» oder Doppelpunkt «Kolleg:innen» werden alle Geschlechter explizit angesprochen.
- Direkte Ansprache: Sätze wie «Wer sich bewirbt, sollte seine Fähigkeiten betonen» lassen sich einfach durch «Die Bewerbung sollte Ihre Fähigkeiten betonen» ersetzen.
- Pluralformen: z. B. «alle» statt «jeder»
- Allgemeine Begriffe: Statt «der Kunde» heisst es «die Kundschaft».
Warum genderneutrales Schreiben wichtig ist
Gleichberechtigung beginnt bei den Worten
Lange Zeit war es gang und gäbe nur von «Ärzten» oder «Informatikern» zu lesen. Fühlen Sie sich angesprochen, wenn Sie keine dieser Bezeichnungen erfüllen? Studien zeigen, dass Frauen und nicht-binäre Personen sich seltener angesprochen fühlen, wenn Texte rein maskuline Formen verwenden. Genderneutrale Sprache ist ein Zeichen von Respekt und ein Schritt hin zur Chancengleichheit.
Sprache beeinflusst unsere Wahrnehmung
Worte schaffen Bilder in unseren Köpfen. Genderneutrale Formulierungen erweitern diese Bilder und verhindern, dass bestimmte Gruppen unsichtbar bleiben.
Unternehmen profitieren von Diversität
Genderneutrale Kommunikation stärkt die Arbeitgebermarke. Unternehmen, die respektvoll und inklusiv kommunizieren, wirken moderner, glaubwürdiger und ziehen ein breiteres Publikum an – sei es bei Kund:innen oder Talenten.
Einwände und Antworten
Natürlich gibt es Vorbehalte, zum Beispiel:
- «Gendern macht Texte zu kompliziert.»
Eine klare Struktur und der bewusste Einsatz genderneutraler Begriffe wie «Team» oder «Leitung» können helfen, Ihre Botschaft präzise und verständlich zu halten. - «Das braucht Zeit und generiert zusätzlichen Aufwand.»
Ja, Änderungen erfordern Einsatz. Doch je häufiger Sie genderneutrale Sprache nutzen, desto selbstverständlicher wird sie. - «Nicht alle verstehen, warum das nötig ist.»
Hier helfen Argumente: Sprache ist ein Spiegel unserer Werte. Unternehmen, die auf Gleichberechtigung setzen, zeigen Verantwortung – und das überzeugt.
Praktische Tipps für genderneutrale Texte
- Beginnen Sie mit kleinen Schritten
Schreiben Sie statt «Mitarbeiter» zum Beispiel «Mitarbeitende». Statt «keiner» einfach «niemand». Solche Änderungen sind leicht umzusetzen und sorgen für mehr Inklusion. - Schaffen Sie klare Regeln
Legen Sie fest, welche Schreibweise in Ihrem Unternehmen gilt – Genderstern, Doppelpunkt oder neutrale Begriffe. Ein Leitfaden hilft dabei, Einheitlichkeit zu wahren. - Nutzen Sie Tools und Hilfsmittel
Nutzen Sie digitale Tools wie Schreibassistenten, die genderneutrale Sprache vorschlagen. Auch interne Schulungen können helfen, Mitarbeitende zu sensibilisieren. - Bleiben Sie authentisch
Nicht jedes Wort muss geändert werden. Der Fokus sollte auf einer inklusiven Grundhaltung liegen, die Ihren Texten Natürlichkeit verleiht.
Fazit: Sprache als Werkzeug für eine inklusivere Welt
Genderneutrale Sprache ist mehr als ein Trend – sie ist ein Schritt in Richtung Gleichberechtigung und Vielfalt. Wer Inklusion ernst nimmt, beginnt bei den Worten. Unternehmen, die genderneutral schreiben, zeigen nicht nur Respekt, sondern schaffen auch eine moderne, attraktive Kommunikation.
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