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20.09.16


... aus wie vielen Wörtern ein Satz bestehen sollte?


In der Literatur haben lange verschachtelte Sätze durchaus ihre Berechtigung. Die Literatur darf ihren Lesern auch einiges abverlangen. Einige Medien setzen ebenfalls auf dieses Stilmittel und arbeiten konsequent und gekonnt mit langen Sätzen. Argumente können in langen Sätzen jedoch verloren gehen – gerade, wenn diese verschachtelt sind.

Unser Gehirn kann sich im Kurzzeitgedächtnis nur etwa 12 bis 15 Silben merken. Das neue Handbuch des Journalismus spricht sogar vom Drei-Sekunden-Gesetz. Laut diesem sollen Leser nicht länger als drei Sekunden brauchen, um eine Information zu verstehen.

Es gibt verschiedene Quellen und Angaben über die optimale Satzlänge. Eine davon bietet Wikipedia, folgend ein Auszug:

Wörter pro Satz

Angabe bzw. Vorgabe

3–9

Spannbreite dessen, was ein deutscher Durchschnittsleser in einer Verarbeitungseinheit von drei Sekunden liest

9

Obergrenze der optimalen Verständlichkeit laut dpa

7–14

Spannbreite der «Sinnschritte» in alltäglicher Rede bzw. Spannbreite dessen, was in der «Gegenwartsdauer» des Kurzzeitgedächtnisses (ca. 6 Sekunden) an Wörtern übermittelt werden kann

10–15

Empfohlene Satzlänge für geschriebene Sprache nach Seibicke

12

Durchschnittliche Satzlänge in der BILD-Zeitung

12–15

Mehrzahl der Sätze in geschriebener Sprache nach Seibicke

18

Obergrenze der Leichtverständlichkeit nach Reiners, Obergrenze für Journalisten nach Sturm & Zirbik

20

Obergrenze des Erwünschten bei der dpa

30

Obergrenze des Erlaubten bei der dpa

31

Durchschnittliche Satzlänge im Dr. Faustus von Thomas Mann

Kurze Sätze sind verständlicher. Aber: Sind lange Sätze per se schlecht? Nein. Abwechslungsreiche Satzlängen können als Stilmittel eingesetzt werden. Sie lockern Texte auf und setzen Leseanreize. Das Wichtigste dabei ist und bleibt, dass die Leser die gewünschte Information rasch erfassen können.

Redaktion: Textagentur etextera
Bild: pixelio.de/Stefanie Bernecker Pfinztal

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